Nachfolge für KMU und Handwerk
In den kommenden Jahren werden allein in Bayern über 20000 Firmen in Bayern einen Nachfolger brauchen. Dabei wird von den aktuellen Inhabern der Vorlauf für eine Nachfolgeregelung nicht selten erheblich unterschätzt. Nachfolge ist eine strategische Aufgabe und dafür sollten mindestens 2-3 Jahre eingeplant werden. Leider finden sich in der Familie – gerade bei kleineren Unternehmen – ziemlich oft keine Nachfolger. Eigentlich nicht verwunderlich, bekommen die Kinder doch schon frühzeitig auch die Schattenseiten eines Betriebsinhabers mit und wollen in der Konsequenz keinesfalls den Betrieb übernehmen. Und Druck seitens der Eltern macht auf keinen Fall Sinn!.
So bleibt nur den Betrieb zu verkaufen oder einen geeigneten Mitarbeiter als Nachfolger aufzubauen. In beiden Fällen ist es sehr wichtig in den letzten Jahren als Chef oder Chefin nochmals richtig „Gas“ zu geben, mit dem Betrieb zu wachsen, die Ergebnisse zu verbessern und so den gewünschten Erlös (häufig auch als Altersvorsorge eingeplant) auch tatsächlich zu erreichen. Je besser die Zahlen, desto attraktiver werden die Nachfolge oder der Erwerb für einen Käufer. Aber dieser Nachfolgeprozess dauert, zudem auch noch größte Diskretion erforderlich ist, weil würde es zu früh publik, dass der Betrieb verkauft oder übergeben werden soll, könnten Stammkunden abspringen oder größere Projekte abgesagt werden.
Ich habe selbst als Unternehmer den Fehler gemacht Ende 2005 meinen Betrieb ohne ausreichende Vorbereitung zu übergeben und letztendlich einen Verlust in höherer 5-stelliger Summe eingefahren.
Heute haben wir 3 Jahre Corona hinter uns und durch den Ukrainekrieg bekommen wir eine komplette Neuordnung unseres Wirtschaftssystems, Lieferketten müssen neu organisiert werden, neue Risiken erfordern neue Gegenmaßnahmen, exorbitant steigende Energiepreise und der digitale Wandel machen eine Nachfolge nicht gerade einfacher. Plant man aber rechtzeitig und entwickelt eine Nachfolgestrategie, bestehen durchaus gute Chancen eine für alle Beteiligten erfolgreiche Nachfolge zu organisieren.
Als Businesscoach sehe ich meine Aufgabe die Nachfolge vor allem der kleineren Betriebe aus einer Hand zu organisieren, die Strategie zu entwickeln, Maßnahmen umzusetzen und die erforderlichen Expertisen zu organisieren.
Nachfolge im Handwerk und kleinen Unternehmen
Der Anteil der Inhaber, die in wenigen Jahren das Ruhestandsalter erreichen werden, nimmt immer weiter zu. Der ZDH hatte im Zuge der Konjunkturberichterstattung für das dritte Quartal 2020 gemeinsam mit 47 Handwerkskammern (36 in West- und 11 in Ostdeutschland) eine Umfrage zum Thema „Betriebsnachfolge im Handwerk“ durchgeführt. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass ein wachsender Anteil der Betriebe in näherer Zukunft an einen Nachfolger übergeben werden soll.
Bedingt durch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in 2020 und durch die mittlerweile nochmals erheblich verschärften Rahmenbedingungen durch Corona, Fachkräftemangel, den Ukraine-Krieg (Energie, Lieferketten, die dramatische Preisentwicklung besteht ein besonders hoher Beratungsbedarf und macht eine gründliche und zeitlich ausreichende Vorbereitung einer Übernahme erforderlich. Geschäftsmodelle sollten grundsätzlich überarbeitet werden.
Auszug aus der ZDH-Umfrage (2020!):
Zitat:
- „Aktuell ist bereits beinahe jeder vierte Betriebsinhaber im Handwerk der Altersgruppe der über 60-jährigen zuzurechnen. Eine Folge der demografischen Entwicklung ist, dass in den kommenden 5 Jahren bei bis zu 125.000 Handwerksbetrieben die Übergabe an einen Nachfolger vollzogen werden dürfte.“
- „In den zur Übergabe anstehenden Betrieben ist überwiegend bereits entschieden, wer die Nachfolge antreten Dabei wird vor allem eine Weitergabe innerhalb der Familie oder die an einen Mitarbeiter angestrebt.“
Wobei es sich in der Regel eher um die etwas größeren Betriebe handelt.
Die drei wichtigsten Herausforderungen sind dabei:
- Die Suche nach dem geeigneten Nachfolger (57%)
- Die Ermittlung des Unternehmenswertes (40%)
- Steuerliche Aspekte (31%)
Erstaunlich ist, dass nur für etwa 20% der Betriebe, die in den kommenden 5 Jahren übergeben werden sollen, bereits der Unternehmenswert ermittelt wurde.
Ich präferiere hier die bewährte AWH-Methode plus die Ermittlung des ideellen Wertes mittels Performance-Analyse. Denn es wird mit der Nachfolge auch ein Lebenswerk übergeben, in das in der Regel im Laufe der Jahre viel Herzblut und Zeit gesteckt worden ist. Und die Unternehmenswertermittlung soll ja für beide Seiten passen. Gerade bei den kleineren Betrieben ist der Verkauf des eigenen Unternehmens wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge.
Mittlere und große Betriebe sehen laut ZDH-Umfrage gute Erfolgschancen für die Übergabe, während vor allem Kleinstbetriebe die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich zurückhaltender bewerten.
An der Umfrage hatten sich seinerzeit immerhin 6.243 Betriebe beteiligt, was aber aus meiner Sicht, bezogen auf die Gesamtzahl der Betriebe sehr wenig ist. Aber es zeigen sich Anhaltspunkte.
Im Durchschnitt für das Gesamthandwerk liegt laut Umfrage das Alter der Inhaber aktuell bei ca. 55 Jahren. 25% der Betriebsinhaber sind bereits über 60 Jahre alt.
Einer der Kardinalfehler im Zusammenhang mit der Nachfolge ist die Tatsache, dass häufig viel zu spät mit dem Nachfolgeprozess begonnen wird. Man sollte für eine geordnete Übergabe 3-5 Jahre einplanen!!!
Damit wird deutlich, dass für einen großen Teil der Betriebe – neben dem geschäftlichen Alltag – auch die Vorbereitung des Betriebs auf die Zeit nach dem Ausscheiden des derzeitigen Inhabers aus dem aktiven Geschäftsleben eine wichtige Rolle spielt bzw. spielen sollte.
Betrüblich ist, dass laut ZDH-Umfrage 11% der Betriebe erst gar nicht nach einem Nachfolger suchen wollen, sondern die Schließung planen. Dabei sind gerade auch die kleineren Betriebe das Salz in der Suppe. Sie sind flexibler, überlebensfähiger und können sich eher auf ganz spezielle Angebote konzentrieren und leisten einen wichtigen Beitrag für die Vielfalt unseres Mittelstands.
Aussage der Umfrage des ZDH:
„Für einen nicht unerheblichen Teil der Betriebe mit Übergabeabsicht wird sich kein Nachfolger finden“
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es aktuell schwierig ist einen Nachfolger gerade für kleinere Betriebe zu finden. Denn die Suche nach einem Nachfolger, bzw. einer Nachfolgerin, der/die auch die entsprechende Qualifikation mitbringen, die Lust und den Mut haben Verantwortung für sich, die Familien und ein Unternehmen zu übernehmen kostet Zeit.
Aber mit Good Will auf allen Seiten, Flexibilität oder z.B. einem erleichterten Zugang für die Führung eines Handwerksunternehmens, was die Meisterqualifikation betrifft, kann sicher das ein oder andere kleine Unternehmen erhalten werden. Ein hervorragender Handwerksmeister muss nicht unbedingt ein hervorragender Unternehmer sein. Wobei die Meisterprüfung an sich eine sehr gute Sache ist, die sich über Jahrzehnte bewährt hat.
Natürlich sind auch die bisherigen Betriebsinhaber gefragt. Häufig ist mit der Entscheidung in den Ruhestand zu gehen ein Nachlassen in der Betriebswirtschaft zu beobachten. Neue Investitionen? – Soll der Nachfolger machen – Neue Kunden? – Soll der Nachfolger machen – usw. Nach und nach lässt so die wirtschaftliche Attraktivität in den letzten Jahren vor der Schließung oder der Nachfolge nach, dann ist es kein Wunder, wenn sich kein Nachfolger mehr findet.
Deshalb ist es wichtig rechtzeitig (mind. 3-5 Jahre vorher) den Nachfolgeprozess einzuleiten.
Auch häufig zu beobachten – es wird im Betrieb vom Inhaber zu viel gejammert: „das Personal ist schlecht, der bürokratische Aufwand ist zu hoch, die Kunden sind teilweise zu anspruchsvoll, die Zahlungsmoral usw. und überhaupt…….“
Wen wunderts, wenn dann die Kinder oder infrage kommende Mitarbeiter keine Lust haben die Verantwortung für einen Betrieb zu übernehmen?
Auf Grundlage der Umfrageergebnisse kommt das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen zu der bisher unveröffentlichten Einschätzung, dass innerhalb der kommenden 5 Jahre bis zu 125.000 Handwerksbetriebe den Inhaber wechseln werden. Diese Zahl unterstreicht noch einmal, wie groß die Bedeutung erfolgreicher Betriebsnachfolgen für das Handwerk ist.
Zitat aus der ZDH-Umfrage 2020:
„Besonderes hohe Anteile von Betrieben, die in den kommenden 5 Jahren übergeben werden sollen, finden sich in den Lebensmittelgewerken (32 Prozent) sowie in den Kfz- und den Gesundheitsgewerken (jeweils 27 bzw. 28 Prozent). Vergleichsweise gering fällt dieser Anteil hingegen in den Handwerken für den privaten Bedarf mit 15 Prozent aus. Die Gewerke für den privaten Bedarf sind es auch, die – gemeinsam mit den Bauhaupt- gewerken – am häufigsten eine Betriebsschließung innerhalb von 5 Jahren planen (12 bzw. 13 Prozent), während dieser Anteil mit 6 Prozent in den Gesundheitsgewerken am geringsten ausfällt. Dass bei den privaten Dienstleistern häufiger als bei anderen von einer Betriebsschließung ausgegangen wird, dürfte vor allem mit den in diesen Gewerken vorherrschenden kleinbetrieblichen Strukturen zusammenhängen, die eine Übernahme des Betriebs für Nachfolger oftmals unattraktiver erscheinen lassen. Auch bei den Bauhauptbetrieben sind es vor allem die Kleinstbetriebe mit bis zu 4 tätigen Personen, die eher von einer Schließung als von einer Übergabe des Betriebs ausgehen. Auch für das Handwerk insgesamt sind diese unterschiedlichen Erwartungen entsprechend der jeweiligen Betriebsgröße feststellbar. Je mehr Personen in einem Betrieb tätig sind, desto eher wird die Übergabe des Betriebs an einen Nachfolger angestrebt. Zugleich nimmt mit der Betriebsgröße die Absicht einer Betriebsschließung kontinuierlich ab.“
Kreis der Nachfolger
Die folgenden Angaben beziehen sich immer auf den Anteil der Betriebe, die innerhalb der nächsten 5 Jahre die Weitergabe des Betriebs an einen Nachfolger planen. Die überwiegende Mehrheit dieser Betriebe hat sich bereits konkrete Gedanken über die Regelung der Nachfolge in der Geschäftsführung gemacht. Nur etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) hat bisher nicht festgelegt, wer den Betrieb übernehmen soll. Mit Abstand am häufigsten ist die Übergabe an ein Familienmitglied vorgesehen (36 Prozent). Ebenso noch relativ häufig genannt wird die Weitergabe an einen Mitarbeiter (12 Prozent). Nur selten in Betracht gezogen wird hingegen der Verkauf an einen Wettbewerber bzw. die Übergabe an einen Existenzgründer oder sonstigen Externen.
Der Blick in die Gewerbegruppen des Handwerks zeigt branchenspezifische Unterschiede. Die Übergabe an Familienmitglieder wird überdurchschnittlich häufig von den Lebensmittel- (54 Prozent) und Bauhauptgewerken (46 Prozent) genannt, während vor allem bei privaten Dienstleistungs- und Gesundheitsbetrieben (15 bzw. 22 Prozent) dieser Anteil unterdurchschnittlich ausfällt. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass dies auch die beiden Gewerkegruppen sind, in denen der Anteil der Betriebe, die bisher noch keine Entscheidung über die Nachfolge getroffen haben, am höchsten ausfällt (50 bzw. 42 Prozent). Zugleich ist in den beiden Branchen der Anteil der Inhaber, die an einen Existenzgründer übergeben wollen, besonders hoch (8 bzw. 6 Prozent) – gleiches gilt für die Ausbaugewerke (7 Prozent). Von den Gesundheitshandwerkern wird zudem mit Abstand am häufigsten die Übergabe an einen Mitarbeiter vorgesehen (22 Prozent).
Mit der Betriebsgröße nimmt der Anteil der Betriebe zu, die bereits entschieden haben, wer den Betrieb übernehmen soll. Bei den handwerklichen Kleinstbetrieben mit bis zu 4 tätigen Personen haben mehr als 40 Prozent der Inhaber dies noch nicht entschieden. Zum Vergleich: Bei den großen Betrieben mit 50 und mehr Mitarbeitern sind es nur 12 Prozent. Bei diesen großen Handwerksbetrieben ist zugleich am häufigsten die Übergabe an ein Familienmitglied (67 Prozent) oder der Verkauf an externe Wettbewerber geplant (7 Prozent). Während die Übergabe an einen Mitarbeiter vergleichsweise selten (9 Prozent) und an einen Existenzgründer gar nicht vorgesehen ist.
Herausforderungen im Nachfolgeprozess
Vor der Festlegung auf einen Nachfolger sind aus Sicht der Betriebe eine ganze Reihe von Punkten zu bedenken bzw. Probleme zu bewältigen, die den Prozess der Betriebsübergabe erschweren können. Dabei stellt die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für die Betriebe die größte Hürde dar (57 Prozent). Neben der entsprechen- den fachlichen Qualifikation spielt hier auch das Zwischenmenschliche eine wichtige Rolle. Ein potenzieller Nachfolger sollte aus Sicht des Über- gebenden eine gute Vision für die Fortentwicklung des Betriebs haben und auch zur Betriebs- kultur passen, andernfalls sind Schwierigkeiten nach der Übergabe absehbar. Als große Heraus- forderung wird zudem die Ermittlung des Unternehmenswertes angesehen (40 Prozent). Für den Übergebenden hat sein Betrieb i. d. R. auch einen ideellen Wert, den er bei der Kaufpreisermittlung mitberücksichtigt haben möchte (dazu passt, dass 20 Prozent die Durchsetzung ihrer Kaufpreiserwartungen als Herausforderung ansehen). Zudem ist der Betrieb für viele Handwerker bzw. Betriebsinhaber auch der zentrale Baustein der Altersvorsorge – sie sind darauf angewiesen, einen möglichst hohen Kaufpreis zu erzielen, um für das Alter finanziell abgesichert zu sein. Als dritthäufigste Herausforderung werden steuerliche Aspekte benannt (31 Prozent). Dabei geht es zum einen darum, dass der vereinbarte Kaufpreis mit möglichst geringen steuerlichen Abzügen belastet wird. Zum anderen spielt vor allem bei der Weitergabe in der Familie – die im Handwerk der gängigste Weg für eine Nachfolge ist – die Erbschaftsteuer eine wichtige Rolle. Den Erben räumt der Gesetzgeber zwar Verschonungsregelungen für Betriebsvermögen ein, diese sind aber für einen längeren Zeitraum an bestimmte Auflagen, wie die Höhe der Lohnsumme geknüpft – was faktisch die Spielräume zur Umstrukturierung von Geschäftsfeldern und Personalbestand verkleinert. Das kann zur Hypothek für den neuen Inhaber werden, der dadurch bei den Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Betriebs eingeschränkt wird. Gerade aktuell zeigt sich zudem, dass die derzeitigen Regelungen für die Erbschaftbesteuerung in Krisenzeiten zur Belastung werden können. Verschontes Betriebsvermögen muss nach den derzeitigen Regelungen innerhalb der vom Gesetzgeber vorgesehenen Fristen nachversteuert werden, wenn bspw. Mitarbeiter entlassen werden müssen oder der Betrieb auf- gegeben werden muss.
Auch in den handwerklichen Gewerkegruppen sind die gerade genannten drei Herausforderun- gen, die jeweils am häufigsten von den Betrieben benannten. Dennoch gibt es teilweise deutliche Unterschiede hinsichtlich der Anteile der Betriebe, die in den jeweiligen Gewerken auf diese Punkte hinweisen. So wird die Suche nach einem geeigneten Nachfolger von den privaten Dienstleistern im Handwerk mit Abstand am häufigsten benannt (70 Prozent), während die Lebensmittelhandwerker dies deutlich seltener tun (35Prozent). Die Ermittlung des Unternehmenswerts sehen vor allem die Gesundheits- (49 Prozent) sowie die Ausbau- und Baubetriebe (44 bzw. 40 Prozent) als problematisch an. Bei Bäckern, Fleischern und Konditoren tun dies hingegen nur 17 Prozent. Steuerliche Aspekte nennen am häufigsten die Bau- (41 Prozent) und die Kfz- Gewerke (36 Prozent), während das nur 16 Prozent der Gesundheits- und 23 Prozent der privaten Dienstleistungsbetriebe tun.
Beratungsangebote werden insgesamt als hilfreich bewertet
Unterstützung im Prozess der Betriebsübergabe bieten eine ganze Reihe von Institutionen und Stellen an. Wenn die Betriebsinhaber im Handwerk, die eine Übergabe innerhalb der nächsten 5 Jahre an einen Nachfolger planen, diese Beratungsangebote in Anspruch nehmen, sind sie überwiegend zumindest zufrieden mit der Beratungsqualität. Erste Anlaufstelle für die meisten Betriebe ist dabei der Steuerberater, nur 26 Prozent geben an, dass sie nicht mit diesem über den Nachfolgeprozess gesprochen haben. Schwerpunkt dieser Beratung dürfte in den meisten Fällen bei der steuerlichen Gestaltung des Betriebsverkaufs bzw. der Vererbung/Schenkung des Betriebs liegen. Dabei wird die Beratungsleistung ihres Steuerberaters von 31 Prozent der Betriebe als gut eingeschätzt und von 22 Prozent als zufriedenstellend. 8 Prozent waren mit der Beratung nicht zufrieden. Deutlich wird auch, dass mit der Betriebsgröße auch die Häufigkeit einer Nachfolgeberatung durch den Steuerberater zunimmt. Während unter den Einpersonenbetrieben mehr als ein Drittel (34 Prozent) diese Frage bisher nicht mit seinem Steuerberater besprochen hat, sinkt dieser Anteil mit dem Anstieg der Betriebsgröße kontinuierlich. Bei den großen Handwerksbetrieben mit mindestens 50 tätigen Personen beträgt er nur 11 Prozent.
Auch die Handwerkskammern sowie die Fachverbände und Innungen bieten den Betrieben ein breites Spektrum von Beratungsleistungen, das von Informationsmaterialien über Informationsveranstaltungen bis hin zur Beratung durch die handwerklichen Betriebsberater reicht. Diese Angebote werden allerdings seltener genutzt als die Beratung durch den Steuerberater, was auch damit zusammenhängen kann, dass der Steuerberater auch in vielen anderen Fragen ohnehin regelmäßig kontaktiert wird und die „Schwelle“ zum Beratungsangebot damit niedriger ausfällt. Die Zufriedenheit mit den Beratungsangeboten der Handwerksorganisationen fällt dabei ähnlich gut aus wie im Fall der Steuerberater: Nur 7 Prozent der Inhaber sind mit den Informationsveranstaltungen der Kammern und Verbände nicht zufrieden, jeweils 6 Prozent mit der Beratung durch die Betriebsberater bzw. Online-Informationen/-Veranstaltungen. Zufrieden oder sehr zufrieden sind dagegen je 31 Prozent mit den Informationsveranstaltungen und den Betriebsberatern sowie 21 Prozent mit den Online-Informationen/-Veranstaltungen.
Etwas häufiger als im Durchschnitt aller Handwerksbetriebe wurden Unternehmensberater von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten kontaktiert, von denen nur 49 Prozent melden, deren Dienstleistung für die Betriebsnachfolge bisher nicht genutzt zu haben.
Gerade die kleineren Betriebe sollten aber den Mut haben sich beratend unterstützen zu lassen. Häufig sind die Betriebsinhaber wesentlicher Bestandteil der Manpower und nehmen sich viel zu wenig Zeit AN ihrem Betrieb zu arbeiten. So vergeht wertvolle Zeit eine Nachfolge erfolgreich vorzubereiten und es wird in den letzten Berufsjahren mit jedem Monat schwieriger einen Nachfolger zu finden.
Ermittlung des Unternehmenswerts steht in vielen Fällen noch aus
Insbesondere bei Betriebsnachfolgen außerhalb der Familie ist die Bestimmung eines angemessenen Betriebswertes einer der zentralen Punkte. Für den Übergeber ist der Erlös beim Betriebsverkauf oftmals ein wichtiger Baustein für die eigene Absicherung im Alter. Für den Übernehmer ist der Kaufpreis mit dafür entscheidend, ob und in welchem Umfang zukünftig in den Betrieb investiert werden kann, bspw. um die maschinelle Ausstattung zu modernisieren oder das Geschäftsmodell neu auszurichten. Ein zu hoher Kaufpreis kann unter Umständen sogar den mittel- und langfristigen Fortbestand nach der Übernahme gefährden.
Trotz der Bedeutung des Faktors Verkaufspreis hat bisher nur jeder fünfte Betriebsinhaber im Handwerk (22 Prozent), der seinen Betrieb in den nächsten 5 Jahren an einen Nachfolger übergeben möchte, eine Unternehmensbewertung durchgeführt bzw. durchführen lassen. Beinahe jeder Dritte (74 Prozent) hat dies bisher (noch) nicht getan. Deutlich häufiger als im Durchschnitt des Gesamthandwerks liegt den Inhabern in den Gesundheits- (33 Prozent) sowie den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (32 Prozent) bereits eine Unternehmensbewertung vor. Ebenso steigt der Anteil der Betriebe, für die diese bereits erstellt wurde, mit der Betriebsgröße kontinuierlich an. Während nur für 10 Prozent der Einpersonenbetriebe eine Wertermittlung vorliegt, sind es bei den großen Handwerksbetrieben mit mindestens 50 Beschäftigten 61 Prozent. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Personen- und Kapitalgesellschaften deutlich häufiger eine Unternehmensbewertung durchgeführt haben als dies ihrem Anteil am Betriebsbestand insgesamt entspricht, Einzelunternehmen hingegen merklich seltener. Zu den Einzelunternehmen gehören vor allem Klein- und Kleinstbetriebe, für die sich oft kein Nachfolger findet.
Insofern erscheint es nachvollziehbar, dass die Inhaber hier seltener eine Bewertung vornehmen (lassen).
Für die Bewertung wird in den meisten Fällen auf die Berater der Handwerksorganisation zurückgegriffen, die bspw. mittels des im Handwerk gebräuchlichen und allgemein anerkannten AWH- Verfahrens (ein von den Betriebsberatern im Handwerk entwickelter Standard zur Unternehmensbewertung) den Unternehmenswert ermitteln (30 Prozent). In vielen Fällen wird die Bewertung zudem durch den Steuerberater vorgenommen (20 Prozent). Seltener wird auf die Expertise von Unternehmensberatern zurückgegriffen (8 Prozent). Zudem haben immerhin 10 Prozent der Handwerker die Wertermittlung eigenständig durchgeführt. Besonders häufig wird die Wertermittlung durch die Betriebsberater der Handwerksorganisation in den Lebensmittelgewerken durchgeführt (51 Prozent). Die Steuerberater werden am stärksten von den Gesundheitsbetrieben zum Zwecke der Betriebsbewertung konsultiert (31Prozent), ebenso die freiberuflichen Unternehmensberater (24 Prozent). Eigene Bewertungen werden vor allem von den Handwerken für den privaten Bedarf (17 Prozent) und den Bauhauptgewerken (14 Prozent) vorgenommen. Bei Unterscheidung nach Betriebsgrößenklassen wird deutlich, dass größere Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen überdurchschnittlich häufig Steuer- oder Unternehmensberater in Anspruch nehmen, dafür die Betriebsberater seltener.
Überwiegend sind die Betriebe zudem zufrieden mit dem Ergebnis der Wertermittlung: Beinahe drei Fünftel (59 Prozent) geben an, dass sie den ermittelten Unternehmenswert als angemessen betrachten. Etwa gleich hoch ist der Anteil, der dieses Ergebnis als zu hoch (8 Prozent) oder zu niedrig (9 Prozent) ansieht. Weitere 5 Prozent erachten die Unternehmensbewertung als nicht nachvollziehbar. Zudem läuft bei 15 Prozent der Betriebe aktuell noch ein Bewertungsverfahren. Von einer zutreffenden Bewertung berichten besonders oft die Kfz- (74 Prozent) sowie die Bauhaupt- und Lebensmittelgewerke (je 67 Prozent). Von zu hohen Bewertungen als im gesamthandwerklichen Durchschnitt berichten die Gesundheits- (17 Prozent) und Betriebe für den gewerblichen Bedarf (12 Prozent), von zu niedrigen vor allem die privaten Dienstleister (15 Prozent).
Klein- und Kleinstbetriebe sehen eine geringere Erfolgswahrscheinlichkeit für eine Betriebsnachfolge
Hinsichtlich der Erfolgswahrscheinlichkeit für eine zukünftige Betriebsübergabe ist die Einschätzung der Betriebe, die innerhalb von 5 Jahren eine Übergabe anstreben, sehr heterogen. Aber immerhin beinahe drei von fünf Betriebsinhabern schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass die Übergabe des eigenen Betriebs gelingt, als eher hoch (27 Prozent) oder sogar als hoch ein (31 Prozent). Dem stehen allerdings auch 25 Prozent gegenüber, die von einer eher geringen Erfolgswahrscheinlichkeit ausgehen, und zusätzlich 11 Prozent, die diese sogar als nur gering bewerten.
Erwartbar war, dass Betriebe, für die bereits eine Wertermittlung durchgeführt wurde, die Erfolgswahrscheinlichkeit für eine Übergabe besser bewerten. Unter diesen Betrieben erreicht der Anteil der Inhaber, die eine hohe bzw. eher hohe Erfolgswahrscheinlichkeit sehen 69 Prozent – was 11 Prozentpunkte mehr sind als im Durchschnitt aller Betriebe.
Entscheidendes Kriterium für die Bewertung der Erfolgswahrscheinlichkeit ist die Betriebsgröße. Vor allem die Einpersonenbetriebe des Handwerks bewerten die Erfolgsaussichten für eine Nachfolge deutlich schlechter
– nur 36 Prozent schätzen diese als hoch/eher hoch ein. Bei den mittleren und größeren Betrieben ab 5 tätigen Personen liegen diese Anteile durchweg höher als im Durchschnitt des Gesamthandwerks. Die höchsten Anteile werden bei den Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten erreicht, wo 84 Prozent der Betriebe zu dieser Einschätzung kommen.
Diese Unterschiede zwischen den Betriebsgrößenklassen spiegeln sich auch bei der Betrachtung der Gewerkegruppen wider. Einzig die stärker von kleinbetrieblichen Strukturen geprägten privaten Dienstleistungshandwerke beurteilen die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Übergabe deutlich schlechter als im gesamthandwerklichen Durchschnitt. In den übrigen Gewerkegruppen liegen diese Anteile nur leicht unter oder über dem Gesamtdurchschnitt.
Nicht zuletzt sehen auch die Personen- und Kapitalgesellschaften im Handwerk – im Vergleich zu ihren Anteilen am Betriebsbestand insgesamt – überproportional häufig gute Chancen für das Gelingen einer Übergabe, während die überwiegend kleinbetrieblich strukturierten Einzelunternehmen die Erfolgsaussichten überdurchschnittlich negativ bewerten.
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Ich möchte mich an der Stelle kurz vorstellen, mein Name ist Ruprecht Bauer. Nach dem Verkauf meines Unternehmens Ende 2005 habe ich beschlossen meine Erfahrung(en) und meine grundsätzlich optimistische, Lebensbejahende Grundeinstellung zum Aufbau einer 2. Karriere zu verwenden.
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